Das Kind muss ins Bett - Forum
 
Thema: Familienbett ja oder nein?!
 
 
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Dana schrieb am 30.03.2003 um 20:32:
Hallo zusammen,
 
unser Sohn (1 Jahr) hat bis vor 3 Monaten ohne Probleme in seinem eigenen Zimmer durchgeschlafen. Seit unserem Urlaub zu Weihnachten ist es damit vorbei. Es fing schon im Urlaub an, dass er nur bei uns schlafen wollte, ansonsten wäre die ganze Nacht nur schreien angesagt gewesen.
Seither schläft er bei uns im Bett. Wir haben sein Bett schon zu uns ins Schlafzimmer gestellt, aber daran ist gar nicht zu denken. Im Moment stört es meinen Mann und mich nicht wirklich. Aber ständig hört man die "gutgemeinten" Ratschläge von irgendwelchen Müttern, Freundinen, Schwiegermüttern, etc, dass wir ihm das so schnell wie möglich abgewöhnen müssen, sonst hätten wir ihn noch mit 12 Jahren in unserem Bett.
Meine Frage daher an alle, die mit dem Familienbett Erfahrungen haben: Muss ich ihm das wirklich mit einem bestimmten Alter abgewöhnen, oder wird er das irgendwann von alleine wollen. Auch mein Kinderarzt hat mir dazu geraten, es mal mit dem Programm "Jedes Kind kann schlafen lernen" zu versuchen, uns widerstrebt das aber total. Wir haben es probiert und nach einem Versuch wieder sein lassen.
Würde mich über Antworten freuen.
Lieben Dank,
Dana
 
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Britta schrieb am 31.03.2003 um 21:47:
Hallo, Dana,
 
solange es euch allen gut dabei geht, müsst ihr gar nichts ändern. Meine Schwiegermutter hat mit allen ihren Kidnern die Erfahrung gemacht, dass sie irgendwann von alleine ausziehen. Bei ihr waren die Kinder jeweils etwa 3 Jahre alt. Das ist natürlich von Kind zu Kind verschieden.
 
Unsere Tochter ist mittlerweile vier, und wir schlafen noch zu dritt. Vor einem halben Jahr etwa hatte sie mal eine Phase, in der sie ein eigenes Bett wollte. Wir hatten ihr dann erstmal eine Matratze neben unser Bett gelegt, auf der sie dann einige Nächte lang durchgeschlafen hat, in anderen nachts auch wieder ganz zu uns ins Bett gekommen ist. Nachdem sie das ein paar Nächte ausprobiert hatte, befand sie, dass sie erstmal wieder bei uns schlafen möchte.
 
Familienbett ist eigentlich auch das Natürlichste von der Welt, welche Tierart legt ihre Jungen schon in ein separates Zimmer; da schlafen alle Jungen bei der Mutter.
 
Zum Thema Schlafen kann ich Dir ein anderes tolles Buch empfehlen; es heißt "Schlafen und Wachen" und ist geschrieben von William Sears, Kinderarzt und selber achtfacher Vater.
 
Er empfiehlt das Familienbett sogar und meint, dass man sich keinen Druck machen soll, wann das Kind endlich alleine schläft. Das wird das Kind irgendwann von allein, schließlich will ein Kind selbständig werden, und ich denke, wenn das Kind selbst bestimmen kann, wann es den nächsten Schritt in die Selbständigkeit macht, dann ist diese Selnstzändigkeit bestimmt beständiger, als wenn es dazu praktisch "gezwungen" wird.
 
Unsere Tochter wirkt jedenfalls nicht irgendwie gestört, im Gegenteil; sie geht ohne Probleme in den Kindergarten, und bisher habe ich von den Erzieherinnen gehört, dass sie ständig gute Laune hat :-))
 
Also, wenn ihr euch alle drei wohlfühlt, dann kann sicher gar nichts falsch sein. Die guten Ratschläge der Verwandten könnt ihr, finde ich, guten Gewissens überhören.
 
Liebe Grüße
 
Britta
 
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olga schrieb am 14.10.2003 um 22:55:
Hallo,
wenn ich das wieder lese, rege ich mich schon wieder auf:"gut gemeint Ratschläge" von wem auch immer...
Die außerfamiliären Leute müssen ja auch nicht nachts mit dem weinenden Kind aushalten. Da können sie leicht reden...
Hör doch nur auf deine eigene Stimme
 
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Dana schrieb am 17.11.2003 um 21:19:
Hallo Olga,
 
danke für deine aufmunternden Worte. Wir haben es dann auch genau so gemacht, wie wir dachten, dass es für uns und Ben richtig ist. Ich habe erst heute abend im Forum auch Anita unsere Erfahrungen geschildert. Mittlerweile sind wir einfach dazu übergegangen den Leuten gar nicht zu erzählen, dass wir ein Familienbett haben, denn es nervt immer noch wahnsinnig: die mitleidigen Blicke oder aber die ultra-schlauen Kommentare von irgendwelchen Müttern, die ja nie solche Probleme hatten (angeblich nie). Und das beste an der ganzen Sache ist, dass wir 3 uns total wohl fühlen mit dem Familienbett.
 
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Talya schrieb am 07.01.2004 um 03:29:
Hallo Dana,
ich kann der Britta nur beipflichten. Unsere Tochter, 15 Monate schlief seit der Geburt neben mir im Bett. ich hatte ihr einen Balkon gebaut, direkt neben meinem Kopf. Als sie 6 Monate alt war, wollte sie das nicht mehr und zog um in ihr Bettchen. Seit einem Monat schlaeft sie wieder bei uns. Ich denke den Kindern tut die Naehe gut und schadet keineswegs.Wenn sie sich stark genug fuehlen, zeigen sie das und gehen auch wieder in ihr eignes Bett.Unser Sohn wollte nie bei uns schlafen, ausser wenn er mal einen Alptraum hatte.
Lass dich nicht verunsichern und traue deinem Instinkt.
Lieben gruss
Talya
 
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Jenni schrieb am 19.01.2004 um 20:12:
Unser Sohn wollte von Anfang an nie in seinem Bett schlafen. Konnte bis zu 3 Std. weinen bis hin zum Erbrechen. Was haben wir gemacht? Natürlich in unser Bett verfrachtet. Heute ist er 6 Jahre und schläft immer noch bei uns. Zum einschlafen zwinge ich ihn in seinem Bett zu schlafen. Muss allerdings neben seinem Bett sitzen bleiben bis er eingeschlafen ist. Dann jede Nacht zu uns und ab und zu will er gleich zum Einschlafen bei uns liegen. Langsam wird es eng im Bett. Immerhin ist er nun schon fast 1,30 m groß. Meine Hoffnung ist die Schule. Das er dann endlich nicht mehr zu uns will. Mein Kleinen habe ich das erst gar nicht angewöhnt. Der lag noch nie bei uns. Ich kann nur jedem raten diesen Fehler nicht zu machen. Es ist mittlerweile schon ein bißchen die Hölle.
Gruß
Jennifer
 
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Mine schrieb am 06.06.2004 um 13:27:
Hallo,
Ich habe die hier geschriebenen Beiträge gelesen,was ist denn mit "Balkon" gemeint im Familienbett?
Meine fast 4 Monate alte Tochter schläft in Ihrem eigenen Bett und Zimmer (ihr Zimmer ist gleich an unserem Schlafzimmer, die Tür ist immer auf und ich höre sie sobald sie anfängt rumzuquengeln) und ich muß sagen, ich finde es sogar besser, das sie in Ihrem eigenen Bett schläft, das hat jetzt mit Egoismus nichts zu tun aber, mein Mann und ich schlafen besser und meiner Maus gehts ja auch gut in Ihrem Bett, sie fühlt sich wohl.
 
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Heike37 schrieb am 09.06.2004 um 11:36:
Also ich denke auch, dass das jeder aus dem Bauch heraus entscheiden sollte.
 
Mein Sohn ist 6 Jahre und er schläft jeden Abend bei sich im Bett ein. Kommt dann aber regelmäßig in der Nacht leise zu uns ins Bett. Dort wartet eine eigene Decke und ein eigenes Kissen. Ganz oft höre ich ihn gar nicht und freue mich am nächsten morgen wenn er mit mir erwacht und ich als erstes sein lächeln sehe. Was gibt es schöneres, als so in den neuen Tag zu starten. Und da bin ich mir gewiss, irgendwann wird er das von sich aus nicht mehr wollen!!!!
 
Da mein Mann und ich ganztags berufstätig sind und unser Sohn bereits seit dem er 1 1/2 Jahre alt war ganztags fremdbetreut ist, geniesen wir die nächtliche Nähe in unserem 2 x 2 Mtr. Bett sehr. Und überhaupt, wer schläft schon gern allein??????
 
Mein Tipp: Macht Euch nicht so oft ein schlechtes Gewissen, hört auf Eure innere Stimme und nicht auf irgendwelche Außenstehenden.
 
Ein Buchtipp an alle Zweifelnden und innerlich Zerrissenen:
"Auf der Suche nach dem verlorenen Glück!"
--> Sehr empfehlenswert! :-)
 
Viele Grüße
 
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Schlafsucher schrieb am 19.06.2004 um 00:23:
Wenn ich Jennis Posting lese, muss ich hier auch noch meine Meinung sagen.
 
Ich glaube, es geht nicht nur darum, ob man das Familienbett praktiziert, sondern auch, wie man es tut. Wenn man von Anfang an krampfhaft bei jeder Schlafpause versucht, das Kleine in sein eigenes Bett zu legen, nur um nach stundenlangem Heulen "nachzugeben" und es ins gemeinsame Bett zu holen, erreicht man tatsächlich das Gegenteil von dem, was man will. Das Kind gewöhnt sich an dieses Brüll-Erpressungs-Ritual und schürt gleichzeitig seine Angst vor dem Alleine-Sein.
 
Wenn ich mein Kind so anschaue, habe ich nicht den Eindruck, dass es (14 Monate) schon ein Bedürfnis nach einem eigenen Bett hat, von Verständnis für die Zweisamkeit der Eltern einmal ganz abgesehen. Aber ich bin mir sicher, dass wir ihm das eigene Bett schon richtig schmackhaft machen werden können. Es muss ja nicht gleich eine pompöse Rutsche am Stockbett sein. Der Zeitpunkt ist das Wichtigste.
 
Aber bislang ist's nur Theorie :-)
 
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Schlafsucher schrieb am 19.06.2004 um 00:37:
Wassertröpfchen: Falls Du's nicht mittlerweile recherchiert hast: Unter Balkon versteht man das Anstellen des halb geöffneten Gitterbetts an das Ehebett. Dabei ist das Gitterbett an drei Seiten zu, die offene zeigt zum Ehebett, und die Matratze ist auf die gleiche Höhe wie das große Bett eingestellt. Damit hat man ein Quasi-Familienbett, in dem alle schlafen, aber zusätzlich vier Vorteile: Das Kleine gewöhnt sich an "die Gitterstäbe" rundherum, es gibt kein aus-dem-Bett-Rollen mehr, man kann den Balkon mit dem schlafenden Kind nach erfolgreicher Schlaffindung wegrollen und keiner kann sich auf's Kleine draufwälzen - vorausgesetzt natürlich, es schläft gerne auf seinem Balkon.
 
Viele schwören auf den Balkon, wir kommen mit dem "Standard-Modell" zurecht, wenngleich wir eine kleine Änderung vorgenommen haben: Das Ehebett (mit Kopf- und Fußteil) steht mit einer seiner offenen Seiten an der Wand, und wir schlafen quer auf dem Bett (also Oberkörper auf der einen Matratze, Beine auf der anderen). So gibt's nur mehr einen "Ausgang", und solange wir alle im Bett schlafen und damit das Robben verhindern, gibt's auch kein Raus-Rollen.
 
Ich habe übrigens frühzeitig damit begonnen, meinem Sohn das Ein- und Aussteigen aus dem Bett beizubringen. Die besten Erfahrungen haben wir mit dem offenen Bett und dem offenen Zimmer gemacht: Er weiß, dass er jederzeit aufstehen und zu uns kommen kann, ohne erst einmal hilflos schreiend auf sich aufmerksam machen zu müssen.
 
Die Zimmertüre mache ich immer nur beim Schlafen-Gehen zu: So weiß er, wann ich es mit dem Schlafengehen ernst meine. Bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich das überhaupt noch brauche, werde hier einmal ein wenig variieren in den nächsten Wochen.
 
 
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