Das Kind muss ins Bett - Forum
 
Thema: Ferber-Methode: ja oder nein?!
 
 
Das Forum ist deaktiviert und kann nur noch gelesen werden.
 
Themenübersicht
 
1
TanjaQ schrieb am 21.05.2003 um 15:09:
Hallo!
Wie bringt ihr denn eure Kinder (um die 7 Monate alt) zu Bett?
Ich möchte kurz Quentins Bett-Geschichte erzählen...
Am Anfang haben wir ihn – besonders in der Zeit der Drei-Monats-Koliken ohne Enden abends herumgetragen. Er hat sich die Augengerieben und geweint und geschrien. Wir haben getröstet, getragen, im Liegen gestillt, weggeschlichen, wieder getröstet (er ist immer 5 min. später wieder aufgewacht), das Ganze meist bis 23, 24 Uhr. Dann sind wir selbst völlig erschöpft ins Bett gefallen. Abendessen war in der Zeit nur im Wechsel möglich. Zu der Zeit haben wir auch noch das „ausgelagerte“ Familienbett praktiziert im Arbeitszimmer. Unser Bett ist zu schmal für 3, so dass wir Matratzen auf den Boden gelegt haben. Mit ca. 3 Monaten bekamen wir übers Wochenende Besuch; dies nahmen wir zum Anlass Quentins erstmals in seinem Stubenwagen zum Schlafen zu legen – in Verbindung mit der „Jedes-Kind-kann-schlafen-Methode (also Ferber...). Es war ein Tipp meiner hebi vom Geburtshaus (das ja auch nicht gerade sehr besonders kinderunfreundlich und inhuman ist in der Regel...). Sie meinet aber auch gleich, dass die Methode mir wahrscheinlich nicht so zusagt wie sie mich kennt. Dem war dann auch so! Mein Mann musste das draussen vor der Tür abwarten, bis die Zeit um ist und trösten gehen dann übernehmen...ich konnte/kann Quentin schlecht weinen hören. Nach ein paar Tagen schlief er dann wirklich nach ca. 15-30 min. ein – so lange dauerte es aber dann auch jeden Tag, was ja auch super ist. Hingelegt haben wir ihn ab dann auch immer gegen 18 Uhr (18.30), weil er zu dem Zeitpunkt auch anfängt sich die Augen zu reiben und etwas quengelig wird. Als mein Liebster für 10 Tage weg war, habe ich es allerdings nicht sehr konsequent weitergemacht, weil ich das Weinen nicht hören konnte und mir dachte, okay ich stille ihn ganz kurz noch mal, dabei schläft er schnell ein, dann packe ich ihn wieder ins Bett. Das hat er sich dann wohl auch ein wenig angewöhnt... Seitdem (da war er ca. 5 Monate alt) haben wir diese „entschärfte“ Version durchgeführt (erst ein wenig knören lassen, noch EIN EINZIGES Mal rausnehmen, stillen...). Seitdem er aber auch generell schwieriger zu stillen ist (es ist immer alles interessanter), wird er dabei auch nicht mehr wirklich müde, reibt sich aber dennoch ohne Ende die Augen und quengelt ohne Ende. Er hat einfach keine Lust mehr ins Bett zu gehen und etwas zu verpassen hat man den Eindruck. Das Ins-Bett-bringen dauert jetzt 1- 1 ½ Stunden. So haben wir in letzter zeit die Ferber-Methode ziemlich knallhart durchgezogen (mein Liebster vielmehr), mit dem Ergebnis, dass es mir wirklich in der Seele weh tut ihn so weinen zu höre. Nachdem ich dann im Internet die „Das-Kind-muss-ins-Bett“ gelesen habe, die für ein kindgerechtes Ins-Bett-bringen plädiert. Meint hier: bevorzugt Familienbett, Nähe, nicht weinen lassen, hochnehmen, tragen, in den Schlaf wiegen etc. Mein Gefühl sagt mir auch, dass dies sehr wichtig ist, und Quentin würde es sich er auch bevorzugen... So haben wir denn die letzten zwei Nächte auf der Gästematratze verbracht! Oder vielmehr ich mit Quentin. Im Liegen gestillt abends, dann vorsichtig zum Essen rausgeschlichen, was aber nicht ganz geklappt hat, nachher wieder zu ihm ins Bett, er ist SEHR oft aufgewacht in der Nacht (ansonsten nur einmal, meist gegen 4, 5 Uhr, was wirklich auch klasse ist!). Ich bin sehr oft aufgewacht! Teilweise hat er sich auch gar nicht beruhigen lassen, bzw. wollte andauern trinken (ansonsten nur kurz im Sitzen, dann habe ich ihn wieder zurückgelgt und ist sofort wieder eingeschlafen). Mein Mann war die halbe Nacht mit auf. Fazit: Wir haben ALLE fast nicht geschlafen! Das kann es doch auch nicht sein!!! Quentin ist auch nicht geholfen, wenn ich am nächsten Tag todmüde bin und nicht so wie sonst mit ganzer Energie und Anwesenheit mit ihm zusammen sein kann. Hier im Forum gibt es sehr viele, die von der Ferber-Methode nichts halten. Aber bitte: ICH bin da kein Übermensch mit Energie ohne Ende! Wie macht ihr das denn bloss? Eine hatte sogar mal gemailt ausschlafen könne sie nächstes Jahr auch noch... Also ich kann in diesen zeitlichen Dimensionen keinen versäumten Schlag nachholen! Und wie sieht denn überhaupt euer Liebesleben aus (wenn ich mal fragen darf)? Denn ich möchte mit meinem Mann auch ein wenig (und nicht nur wenig eigentlich) Spass haben, ohne übers Kind hüpfen zu müssen oder es neben mir schlafen zu haben... Und Zeit braucht ein Paar auch für sich, denn wir sind nicht nur Eltern... Fragen über Fragen.... Es ist wirklich ein schweres Thema! Irgendwie hat alles seine Vorteile und Nachteile, und klappen tut letztendlich sowieso nichts davon.... Ahh, er nimmt übrigens keinen Schnuller und wird im Prinzip noch fast voll gestillt (bis auf 2-3 Löffel Brei am Tag!
Mailt mir doch mal eure Meinung dazu!
Eine SEHR ratlose Tanja
 
2
claudia1964 schrieb am 23.05.2003 um 09:07:
Hallo Tania!!
 
Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, musste ich lachen. Du beschreibst unsere Momentane Situation haargenau. Unsere Tochter (7 monate)macht das fast genau so.Kein Schnuller, im liege stillen, einschlafen, wieder aufwachen, so bis 23Uhr, um dann bei uns im Bett zu schlafen.Dort schläft sie aber dann durch.Ganz selten schaffe ich es sie schlafend in ihr Bett zu legen.So kommen wir wenigstens zu unserem Schlaf. Auch wenn Lisa erstmal ein Einzelkind bleiben wird:)).
Das ins Bett bringen und dann schreien lassen, kann ich nich. Und meine Mann kann sene Prinzessin auch nicht schreien hören.
Ich finde wenn die Kinder die Nähe ihrer Eltern zum schlafen brauchen, warum soll man sie dann zwingen alleine ins Bett zu gehen und dann abwarten bis sie sich müde geschrieen haben und vo Erschöofung dann einschlafen. Ich bin kein Experte, abe ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Schlaf gesund für die Seele ist.
Ich kann dir keinen Rat geben wie du deinen Sohn am besten zum schlafen bringst. Aber setzt Euch nicht so unter Druck. Euer Sohn spürt Eure nervosität und wird dadurch auch nervös.
 
Alles Gute Claudia
 
3
Mausi schrieb am 06.06.2003 um 10:04:
Hallo Tanja,
So wie sich das anhört in deinem Beitrag, hat euer Sohn euch voll unter Kontrolle!! Es klingt zwar hart, aber ihr müßt konsequent bei einer Methode bleiben. Vorallem müssen Mama und Papa an einem Strang ziehen. nicht der eine so und der andere so. Ich habe meine Kinder gestillt und dann ins Bettchen gelegt. Und ich ahbe die Erfahrung gemacht, wenn man im sitzen stillt, schlafen sie besser. Dein Kind weiss auch ganz genau, wenn ich schreie kommt sie schon und holt mich. Also mein guter Rat aneuch ist, macht euch nicht zum sklaven. Euer Sohn hat dich den ganzen Tag zum liebhaben!!! Aber die Nacht ist zum schlafen da (oder für Mama+Papa)! Viel Glück Petra
 
4
Moni schrieb am 21.06.2003 um 19:02:
Hallo Tanja,
Deine Verzweifelung kann ich sehr gut verstehen, aber nach dem, was Du über Quirins Reaktion auf die Ferber-Methode schreibst, würde ich sagen: das ist nix für ihn. Ferber selbst gibt zu, daß seine Methode kein Allheilmittel ist und er es einfach grausam findet, wenn Eltern ihm schreiben, daß ihr Kind nach 6 Wochen mit der Ferber-Methode immer noch schreit. Meiner ANsicht nach, gehört die Methode nicht in Laienhand sondern sollte zuerst mit Fachärzten besprochen werden.
 
Ich selbst habe die Methode bei meinem Sohn ausprobiert und anfänglich hatten wir auch Erfolge. Manchmal gab es sogar nur ein kurzes Qängeln. Nach vier Monaten jedoch kam der Tag, an dem ich aus der Tür gehen wollte und mein Kind in einer derartigen Panik schrie, wie ich es noch nie - und seither nie wieder - gehört hatte. Da wußte ich, daß das nicht das Richtige sein konnte. Mir fiel dann auch auf, daß er beim nächtlichen Erwachen nicht wie bisher einfach nur ein wenig quängelte bis ich wach war und ihn stillte, nein, er schrie sofort lauthals los. Er hatte ja gelernt, daß Quängeln nichts bringt. Tagsüber ließ er mich nicht mehr aus den Augen. Es dauerte 2 Monate bis er mir wieder etwas vertraute und nachts nicht mehr schrie.
 
Wir praktizieren seitdem das Familienbett mit Babybalkon (Babybett angedockt). Anfangs schlief der Kleine noch in der "Besucherritze", was gewöhnungbedürftig für alle war. Spätestens seitdem wir am Gitterbett eine Längsseite abmontiert haben und das Bett nun direkt an meiner Bettseite steht (Ritze mit Badetuchrolle ausgestopft), haben wir keinerlei Probleme mehr.
 
Aber selbst das Familienbett allein ist kein Allheilmittel für schnelles Einschlafen. Erst ein festes Einschlafritual brachte den gewünschten Erfolg. So weiß mein Sohn genau, daß er nach einer Gute-Nacht-Geschichte und Gute-Nacht-Lied schlafen soll. Beides macht ihn auch entsprechend ruhig, so daß er mit etwas an unserer Hand herumspielen auch schnell einschläft.
 
Ich wünsche Dir viel Erfolg und einen gesunden Schlaf.
LG Moni
 
5
TanjaH schrieb am 30.07.2003 um 19:22:
Hallo Tanja
 
Ich war sehr lange nicht auf dieser Seite und habe eben deinen Bericht gelesen. Ich hoffe, dass ihr inzwischen schon eine Lösung gefunden habt. Dein Bericht klang so verzweifelt, dass ich dachte, ich schreibe dir einfach auch noch etwas (auch wenn es vielleicht zu spät kommt).
 
Ich habe zwei Kinder, die so verschieden sind, wie man es sich kaum vorstellen kann (nicht nur was das Schlafen angeht). Meinen Sohn (fast 3 Jahre alt) konnte ich nie schreien lassen. Bei ihm hätte die Ferber-Methode niemals funktionniert. Er hätte stundenlang geschrien, ohne einzuschlafen. Er war immer etwas schwierig, was das Schlafen angeht. Abends einschlafen ging meistens gut: anfangs schlief er an der Brust, später Flasche ein. Als dies nicht mehr klappte, oder auch wenn er nachts aufwachte, schlief er allerdings immer nur ein, wenn jemand bei ihm blieb. Wir hielten dann seine Hand, bis er eingeschlafen war. Klingt einfach, aber zeitweise dauerte es bis zu einer Stunde, bis er wieder eingeschlafen war, auch nachts! Das hat mich dann schon ziemlich fertig gemacht, so lange ruhig neben seinem Bett zu sitzen. Seit er ungefähr 8/9 Monate alt war, haben wir ihn also mit zu uns ins Bett genommen, wenn es zu lange dauerte, bis er einschlief. Auch da hat er manchmal sehr lange an meiner Hand herumgedreht, bis er wieder schlief, aber es war für uns die beste Methode. Mein Sohn kommt heute immer noch zu uns ins Bett, wenn er nachts aufwacht (manchmal wochenlang jede Nacht, manchmal auch längere Zeit nicht). Das Zubettbringen haben wir lange Zeit einfach so geregelt, dass er bei uns bleiben durfte, bis er von selbst einschlief (meistens auf dem Sofa vorm Fernseher bei mir im Arm). Das hat natürlich für jede Menge dummes Gerede gesorgt, aber wir hatten keinen Stress dabei! Zur Zeit geht er freiwillig ins Bett, zu einem mehr oder weniger von ihm selbst bestimmten Zeitpunkt (meistens zwischen 21 und 22 Uhr, 18 oder 0.30 Uhr kam aber auch schon vor). Ich bleibe dann ein bisschen bei ihm, erzähle ihm eine Geschichte oder singe ein Schlaflied, und meistens schläft er dann sehr schnell ein.
 
Nun noch kurz zu meiner Tochter (9 Monate). Die würde nie in unserem Bett schlafen. Sobald sie bei uns ist, ist bei ihr Spielen angesagt. Sie kann man aber durchaus mal kurz schreien lassen. Nach wenigen Minuten schläft sie von selbst ein. Ist dies nicht der Fall, gehe ich noch einmal ins Zimmer um sie zu beruhigen. Dabei richte ich mich nach ihrem Geschrei und nicht nach einer bestimmten Anzahl von Minuten. Es kam schon vor, dass sie schlimm schrie und ich neben ihrem Bett stehen blieb und ihr die Hand auf den Bauch oder Kopf legte, bis sie eingeschlafen war. Meistens gilt jedoch, je eher ich aus dem Zimmer gehe, desto eher schläft sie ein. Sie hat noch nie länger als 10 Minuten geweint, ohne dass wir nach ihr gesehen haben.
 
Ich bringe keines meiner beiden Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit ins Bett, sondern ich achte immer auf ihre Signale. Jedes Kind ist anders, was bei dem einen funktionniert, ist bei dem anderen total falsch. Ich kann dir nur raten, dich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Jedes Kind braucht seinen Schlaf und den wird es sich schon auf irgend eine Weise nehmen. Ich hoffe dass es bei euch auch schon besser klappt.
 
Liebe Grüsse
 
Tanja
 
6
mandy schrieb am 13.09.2003 um 21:48:
Hallo Tanja,
 
ich laß gerade deinen beitrag und muß feststellen das du leider nicht konsequent genug bist,welches keine kritik sein soll!
unser sohn,5 monate alt,schläft seit 3 monaten durch,das heißt,vom 3 monat an, habe ich ihn gegen acht,nach einem festen abendritual,welches sich jeder selbst für sein kind ausdenken kann,hingelegt,er schrie anfangs (1-2std.) und wollte wieder auf meinen arm,so habe ich ihn die ersten zwei monate zum einschlafen gebracht,besser gesagt,er ist so beim essen eingeschlafen und ich konnte ihn dann ins bett bringen,aber das klappte nur 2 monate,dann wachte er beim zu bett bringen auf und schrie...irgenwann spürte ich das das nicht richtig sein kann,also entschieden sich,mein mann und ich auch für die "Ferber- Methode",ich war ehrlich gesagt nicht 100% überzeugt anfangs,denn ich höre ihn natürlich auch nicht gerne schreien und mir "blutete" das herz,doch im nachhinein würde ich es immer wieder so machen.ich weiß,ich helfe ihm nicht,wenn ich ihm alles abnehme und ihm nicht die chance gebe zu lernen wie man alleine einschläft.er schläft jetzt 12 stunden am stück nachts und es gibt nichts wichtigeres für ein baby (und natürlich auch für die eltern),als den nachtschlaf und zu lernen,selbst wieder einzuschlafen,ohne mamas oder papas hilfe.er hat ein "schnuffeltuch"im bett und wenn er nachts wach wird,nimmt er es sich und schläft damit allein wieder ein!es ist nur wichtig das es groß genug ist,was man dem baby mit ins bett legt,damit er es auch allein wieder findet,ein schnuller wäre nicht so praktisch,der ist bsp.-weise zu klein.es hat damals konsequente 14 tage gedauert bis er es gelernt hatte und ich habe noch immer ein glückliches,immer lächelndes baby,ich bin für den tag mit ihm, ausgeruht und entspannt und er genießt die vorteile einer ausgeglichenen mutter.ich möchte dir damit nur sagen,das auch die ganz kleinen schon grenzen brauchen und man ihnen mit konsequenz nichts böses tut,sondern sie dadurch ganz viel sicherheit bekommen,nämlich,das es jeden abend gleich abläuft(abendritual) und dann geschlafen wird.
weiterhin alles gute Mandy
 
 
Das Forum ist deaktiviert und kann nur noch gelesen werden.
 
Themenübersicht
 
 
Alle Zeitangaben in mitteleuropäischer Zeit (MEZ)
© 2003 by Britta und Kolja Nowak
 
[Start] [Tipps] [Berichte] [Bilder] [Humor] [Links] [Forum] [Gästebuch] [Kontakt]