Das Kind muss ins Bett - Forum
 
Thema: fast 10-jähriger Junge will nicht allein schlafen
 
 
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Engelchen schrieb am 04.03.2004 um 19:42:
Hallo,
 
vielleicht kann uns hier jemand helfen oder einen Rat geben.
 
Der Sohn meines Freundes (fast 10 Jahre alt) lebt nach Scheidung seiner Eltern bei seiner Mutter. Er schläft dort immer noch (seit seiner Geburt) im Bett der Mutter. Seit sein Vater eine neue Wohnung mit 3 Zimmern hat, hat der Junge hier sein eigenes Zimmer. Wir haben es jetzt über Monate versucht, dass er allein schläft. Er hat immer die Möglichkeit, uns nachts zu wecken, wenn was sein sollte. Es brennt immer Licht und die Türen sind auch auf. Aber es funktioniert einfach nicht. Jetzt ist es so weit, dass er gar nicht mehr zu seinem Vater will (eigentlich sollte er an jedem zweiten Wochenende hier sein). Wir wissen nicht mehr was wir tun sollen. Als Baby oder als Kleinkind ist solch ein Verhalten ja noch normal aber in diesem Alter. Vor allem haben wir auch Angst, dass der Junge sich auch von anderen seines Alters abkapselt, schließlich sagt er ja schon selbst, dass er auf Klassenfahrten halt nicht mitfährt, sondern sagt er wäre krank, nur weil er nicht allein schlafen kann/ will. Die Mutter scheint das alles normal zu finden. Ist es das wirklich?? Kann hier jemand helfen?? Vielen Dank!
 
Yvonne
 
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Schneefrau schrieb am 18.03.2004 um 22:52:
Hallo Yvonne,
 
es ist total lieb von Dir, dass Du Dir solche Gedanken um Deinen "Quasi-Sohnemann" machst! Ich stelle es mir nicht leicht für Dich vor, weil Du ja schließlich Deinen Partner mit einem für Dich fremden Kind teilen musst...
 
Wenn Du es gefühlsmäßig schaffst, wäre mein Rat eindeutig: "lass ihm Zeit, lass ihn bei Euch (bzw. auf der Seite seines Papas) im Bett schlafen, wenn er es braucht!"
Der Junge hat eine Trennung zu verarbeiten und bei ihm äußert sich das ganz offensichtlich in Verlustängsten. Er muss sich wohl immer wieder vergewissern, dass sein Papa wirklich immer für ihn da ist.
Manchen Kindern genügt das Wissen darum, manche brauchen eben die direkte körperliche Nähe.
 
Je mehr Ihr ihm diese Sicherheit geben könnt (in der Form, die er offensichtlich braucht), desto eher wird er auch loslassen können. (Auch wenn dies noch einige Zeit brauchen wird). Ich glaube, es ist wirklich wichtig für ihn...
 
Vielleicht wäre es für Euch eine Möglichkeit, folgendermaßen vorzugehen:
- Abends wird im eigenen Bett und Zimmer eingeschlafen (zB. mit Vorlesen, das mögen auch "so große" Kinder noch!).
- Wenn er aufwacht und zu Euch rüberkommen will, dann darf er (ohne Euch zu wecken).
 
Wir haben das so praktiziert und ich bin sicher, dass es meinem Sohn gutgetan hat. Er zog dann mit 11 Jahren aus unserem Bett aus (war vorher immer so gegen 1h oder 2h nachts gekommen), als es wegen meiner "Nesthäkchen"-Schwangerschaft einfach etwas eng wurde...
 
Sollte es für Dich gefühlsmäßig so nicht gehen, wäre es meiner Ansicht nach sehr wichtig, ihm in anderer Form "ganz viel Papa" zu geben und zu versuchen, ihm viiiel Sicherheit zu schenken.
 
Ich wünsche Euch, dass Ihr einen Weg findet, mit dem Ihr alle (!) gut zurechtkommt und dass Ihr die sicherlich nicht einfache Famlienkonstellation für Euch gut leben könnt!
 
Herzliche Grüße aus dem Taunus,
Schneefrau
 
 
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