Das Kind muss ins Bett - Forum
 
Thema: Tochter weint, wenn sie ins Bett soll
 
 
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JanineB schrieb am 18.08.2005 um 12:13:
Meine Tochter feiert heute ihren ersten Geburtstag. Seit ein paar Tagen ist es so, dass sie immer furchtbar weint, wenn sie im Bett liegt und ich den Rolladen runter mache. Sobald es dunkler wird im Zimmer geht die Sirene los, egal wie müde sie auch ist, egal ob Mittagsschlaf oder Nachtruhe. Das Geschrei kann 15 min. bis 1 1/2 Stunden dauern und manchmal bricht sie dann sogar. Wobei ich natürlich alle paar Minuten reingehe und sie beruhige.
 
Ich denke, dass sie Angst hat alleine zu sein. Zwischendurch nehme ich sie mal raus, damit sie aufstossen kann, dann klammert sie sich ganz fest an mich. Aber ich kann ja auch nicht bei ihr bleiben, und sie wiegen bis sie schläft, sonst schreit sie nachts wie am Spiess, wenn sie aufwacht und ich auf einmal nicht mehr da bin.
 
Ich hab es jetzt ein paar Mal so gemacht, dass ich meine Hand auf ihrem Bauch hatte, bis sie ganz ruhig geatmet hat, dann bin ich rausgeschlichen. Hat so weit auch funktioniert, ich hoffe, sie kommt nich irgendwann auf die Idee, dass ich auch nachts antanzen und das machen muss.
 
Sie hat ja am Anfang schon furchtbar schlecht geschlafen. Ab dem 6. Monat ging es dann auf einmal super und jetzt der Einbruch... letzte Nacht war sie von 3-5 wach und hat gebrüllt, wo sie doch sonst bis dahin immer durchgeschlafen hat.
 
Ich bin momentan etwas ratlos, was ich machen soll. Das Hand auflegen ist wohl offenbar intuitiv richtig, ich hab aber ein bisschen Sorge, dass der Schuss nach Hinten losgeht. Ausserdem frage ich mich, wo diese Angst auf einmal her kommt.
 
Remo H. Largo schreibt in "Babyjahre", dass vorwiegend unselbständige Kinder (können sich nicht allein beschäftigen, nicht allein Einschlafen etc.) mit wenig emotionaler Stütze von den Eltern so sind. Aber meine Tochter ist das genaue Gegenteil, stimmt es also, was der Mann da schreibt? Oder hat es vielleicht doch andere Gründe? Vielleicht schläft sie auch einfach zu viel...von 20-7 Uhr (manchmal 8) und 12-14.30, ist das in dem Alter zu lang?
 
Wie waren/sind denn eure Erfahrungen mit Kindern in dem Alter? Geht die Angsphase auch wieder vorbei? Es belastet mich schon ziemlich, dass sich mein sonst so fröhliches und friedliches Kind jetzt allabendlich in den Schlaf weint. :(
 
LG Janine
 
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Zimt schrieb am 19.08.2005 um 13:43:
Hallo Janine,
unser Sohn schläft auch nur ein, wenn er mich in seiner Nähe spürt, meist kuschelt er sich an mich und ich trage ihn nach dem Einschlafen in sein Gitterbettchen. Sorgen wg. Unselbständigkeit etc. mache ich mir natürlich auch, aber auf der anderen Seite brauchen die Zwerge noch die emotionale Sicherheit der Eltern und warum sollten wir ihnen die nicht geben??
 
Unser Jonas ist jetzt 16 1/2 Monate und läuft seit einer Woche. Seitdem schläft er auch unruhiger, wacht öfter auf etc. Ich denke, daß das zusammenhängt, da er bestimmt im Schlaf den Tag und seine Fortschritte verarbeitet.
 
Ich denke: Helfen wir den Kindern, sich gesund zu entwickeln und auf unsere Hilfe zu bauen - meiner Meinung nach eine Investition in ihre Zukunft und kein "Verwöhnen"...
 
Herzliche Grüße & alles gute für dich und deine Familie!!
 
Christine
 
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JanineB schrieb am 19.08.2005 um 14:14:
Hallo Zimt,
 
vielen Dank für deinen Beitrag. :)
Gestern abend ist sie das erste Mal seit Tagen ohne Brüllerei eingeschlafen, wahrscheinlich hat sie die Geburtstagsfeier geschafft. Ich denke, ich werde ihr Schlafpensum jetzt etwas reduzieren, Mittags nur noch 2 Stunden und Morgens früher aufstehen.
 
Hm, an die Unruhe wegen Laufen lernen hab ich noch gar nicht gedacht. Ist aber vermutlich die beste Erklärung, weil sie heute vor einer Woche die ersten Schritte allein gemacht hat.
 
Ich denke nicht, dass Kinder Unselbständig werden nur weil wir sie in den Schlaf schaukeln. Das passiert eher, wenn man sich zu wenig kümmert (so wie ich gerade, weil ich am PC sitze...hihi). Ich hab nur immer im Hinterkopf, dass Kinder beim nächtlichen Aufwachen die Situation wiederfinden wollen, die sie auch beim Einschlafen hatten und dann weinen, wenn es nicht so ist. Das ist eigentlich der einzige Grund, aus dem ich mich ein bisschen ziere, mehr als nur die Hand aufzulegen. Allerdings hat die Kleine bis jetzt noch immer bewiesen, dass meine Intuition richtig war. Mehr Herz und weniger Hirn... lach
 
Na mal gucken, wie es die nächsten Tage laufen wird.
 
Alles Liebe
Janine
 
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Zimt schrieb am 22.08.2005 um 13:15:
Hallo Janine,
na, das gute Einschlafen war doch bestimmt ein prima Abschluß vom Geburtstag, oder??
 
Wg. dem Einschlafen denke ich oft, daß ich auch am liebsten an meinen Mann gekuschelt einschlafe statt alleine im Bett zu liegen - vielleicht geht´s unseren Kleinen genauso...?? Wäre doch auch ein nachdenkenswerter Ansatz, oder? Die Kinder sind noch so klein, die Welt so groß und neu, jeden Tag wird was neues entdeckt (z.B. das Laufen lernen...) und da brauchen sie wahrscheinlich einen konstante, verlässliche Person/Personen!! Kennst Du das Buch "Oje, ich wachse"?? Darin geht es um die Entwicklungssprünge der Kinder in den ersten Lebensmonaten und in diesem Zusammenhang wird immer wieder von der "vertrauten Basis" (= Mama) gesprochen. Ich kann mir gut vorstellen, daß an dieser Theorie etwas dran ist - unser Jonas hat fast immer auf die Tipps und Ratschläge dieses Buches angesprochen - Nähe und Geborgenheit als "Wegzehrung" für die Entwicklung. Momentan lese ich das Buch "schlafen und wachen" (zu beziehen über die LaLecheLiga via Internet). Darin schreibt der Autor auch, daß die körperliche Nähe sehr wichtig für die Kids ist und berichtet über die Folgen, wenn die "Ferber-Methode" angewandt wird - vielleicht auch interessant für Dich...
 
Ich wünsch´ Dir gute Nerven und eurer Kleinen viel Erfolg beim Laufen lernen!!
 
Herzliche Grüße!
Christine (=Zimt)
 
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Ayshe schrieb am 26.08.2005 um 14:46:
Hallo,
 
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Das Geschrei kann 15 min. bis 1 1/2 Stunden dauern und manchmal bricht sie dann sogar. Wobei ich natürlich alle paar Minuten reingehe und sie beruhige.
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Also ehrlich gesagt, frage ich mich, warum Du überhaupt rausgehst.
Ich finde das nicht gut.
Die Minuten spielen keine Rolle, weil Kinder kein Zeitgefühl haben,
Minuten können für sie sein wie Stunden.
Auf die Weise wird Dein Kind nur noch mehr und noch mehr Angst bekommen.
Sie weiß ja dann, daß Du abhaust und sie allein läßt.
 
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Ich denke, dass sie Angst hat alleine zu sein. Zwischendurch nehme ich sie mal raus, damit sie aufstossen kann, dann klammert sie sich ganz fest an mich. Aber ich kann ja auch nicht bei ihr bleiben, und sie wiegen bis sie schläft, sonst schreit sie nachts wie am Spiess, wenn sie aufwacht und ich auf einmal nicht mehr da bin.
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Gerade wenn Du schon denkst, sie hätte Angst, das Klammern spricht ja Bände,
würde ich niemals das Kind alleinlassen - nie.
Als meine Tochter zunächst noch im eigenen Bett schlief und nachts erst bei mir,
habe ich ihr immer gesagt, während sie einschlief, daß ich sie in ihr Bett lege und dann später auch zu ihr komme.
Irgendwie hat sie es verstanden.
Sie hat nie geschrien, wenn sie wach wurde.
 
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...ich hoffe, sie kommt nich irgendwann auf die Idee, dass ich auch nachts antanzen und das machen muss.
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Harter Tobak!
Du kannst von mir halten, was Du willst,
aber wenn Dein Kind eindeutig Deine Nähe sucht und braucht,
warum willst Du es ihr unbedingt verweigern???
In den nächsten Jahren kann nachts noch eine Menge kommen, allein schon der Nachtschreck, kann Jahre dauern.
 
Ich bin mir sicher, daß meine Tochter deshalb so gut schläft,
weil ich sie nie zwinge zu schlafen,
weil sie nicht allein schlafen muß
(außer bis ich mich dann später dazulege),
weil sie uns sofort spürt, wenn sie träumt o.ä.,
weil sie keine Angst haben muß,
weil sie alle Nähe der Welt hat.
 
Ich weiß gar nicht, warum Du Angst davor hast.
Du meinst "der Schuß kann nach hinten losgehen."
Es gibt lt. Sears nur 2 Möglichkeiten:
1. Dein Kind weiß, daß Du immer für sie da bist und möchte Dich auch spüren, läßt aber los, weil es irgendwann wirklcih "genug" hat.
2. Dein Kind weiß, daß Du NICHT da bist und resigniert, gibt sich auf, lebt eben mit schlechter Qualität.
Und genau hier kann der "schuß nach hinten losgehen", weil es auch Kinder gibt, die zwar zunächst aufgeben, aber dann doch plötzlich merken, sie können so nicht und dann richtig fordernd, völlig klammern und das gibt dann Terror.
 
Im Grunde machen sich viele Eltern diese ganzen Schlafprobleme damit selber.
 
Alles Gute
 
Ayshe
 
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Kullerauge schrieb am 07.01.2006 um 08:54:
Liebe Ayshe
Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Besser hätte ich es auch nicht formulieren können.
Warum hoffst du, dass dein Kind nicht nachts auch noch etwas von dir fordert?
Du hast dieses Geschöpf in die Welt gesetzt und nun weigerst du dich auf seine Gefühle einzugehen. Wenn dein Kind Angst hat, warum verweigerst du ihm denn deine Nähe? Warum kann das Kind nicht bei euch im bett schlafen? Warum hoffst du, dass nicht Nachts auch nach deiner Nähe giert? Ein so kleines Kind ist noch eins mit seiner Mutter und fürchtet sich völlig zu recht, wenn die zweite Hälft, ohne die es nicht überleben kann nicht da ist...
 
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Ayshe schrieb am 08.01.2006 um 13:52:
hallo kullerauge,
 
inzwischen ist meine kleine 20 monate und schläft nicht mehr in meinem bett, aber im balkon, in ihrem bett (jedenfalls meistens, wollte sie so).
und weißt du was?
sie fehrt mir, obwohl sie genau neben mir ist, aber ich nicht mehr so meine nase in ihre haare stecken kann.
 
ja, sie wird schnell groß und ich ich genieße, was ich kriegen kann.
 
lg
ayshe
 
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Kullerauge schrieb am 10.01.2006 um 20:33:
ich würde sie auh vermissen, wenn sie auf einemal nachts woanders schlafen würde.
da ich ja auch noch stille fänd ich den aspekt auch sehr wichtig. warum soll ich nachts aufstehen, wenn ich ansonsten einfach nur das t-shirt hochheben muss und gut ist.
ich genieße die zeit.
 
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Jenny1984 schrieb am 23.01.2006 um 21:59:
Alswo ich denke dass es mit dem laufenlernen zu tun hat. Als meine Tochter alleine gelaufen ist, hatte ich nachts genau die gleichen probleme wie du!!! Mit dem Unterschied dass sie ins Bett gegangen ist und erst geschlafen hat und nachts dann anfing zu brüllen und sich kaum beruhigen ließ.
 
Überleg mal was Laufen lernen für die Kleinen bedeutet!! Sie entfernen sich wieder im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück von der Mutter- von Ihrer grossen Sicherheit und das können sie erst mit der Zeit verarbeiten. Ich habe meine Tochter soviel gegeben wie sie wollte, denn so Phasen kommen immer wieder und gehen auch wieder- und was sie in solchen Momenten am meisten brauchen ist eben die Nähe
 
Lebe Grüße Jenny
 
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Ayshe schrieb am 24.01.2006 um 09:17:
ja, das laufen und das krabbeln!
 
meine tochter war megunruhig, krabbelte die halbe nacht durch die gegend, konnte kaum einschlafen.
 
die punkte lösen echt viel aus.
manchmal ist ihr eigenes lernen zuviel für sie ;)
 
naja, und jetzt plappert sie beim einschlafen erstmal ewig, aber ist allerbestens gelaunt und lacht und singt.
sie freut sich so über das sprechen!
 
lg
ayshe
 
 
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