Das Kind muss ins Bett!
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Tipps - Was tun, wenn Ihr Kind nicht einschläft?
 
Buchempfehlungen
 
Hier finden Sie einige Bücher zum Thema Kinder, Erziehung, Schlafen und ähnlichem, die uns persönlich gut gefallen haben.
 
 
Kinder verstehen
 
von Herbert Renz-Polster, Kösel-Verlag
 
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Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt und vierfacher Vater, erforscht, wie die Entwicklung von Kindern im Lichte der Erkenntnisse der Evolutionstheorie besser verstanden werden kann. Nun hat er anlässlich von Charles Darwins 200. Geburtstag seine Ergebnisse in dem Buch "Kinder verstehen" zusammengefasst.
 
Der Grundgedanke dieses Buches ist, Kinder nicht bloß als fehlerhafte Menschen zu betrachten, sondern den evolutionären Nutzen hinter kindlichem Verhalten zu sehen. Der Untertitel des Buches lautet "Born to be wild" - dahinter verbirgt sich die Aussage, dass auch unsere heutigen Kinder noch stark von der gesamten Evolutionsgeschichte geprägt sind.
 
Gewisse kindliche Verhaltensweisen erscheinen uns heute vielleicht sinnlos oder sogar störend. Betrachtet man allerdings die Lebensumstände unserer Vorfahren, erscheinen diese in einem anderen Licht. Vielmehr können wir annehmen, dass solche Eigenschaften für den Nachwuchs unserer fernen Vorfahren einen Überlebensvorteil bedeutet haben.
 
In Verhältnis zur Gesamtdauer der Entwicklung leben Menschen erst seit verschwindend kurzer Zeit in einer Zivilisation, wie wir sie heute als Normalität wahrnehmen. So kommen Menschenkinder heutzutage immer noch mit Erwartungen und Instinkten zur Welt, die auf frühere Lebensumstände ausgerichtet sind.
 
So nimmt Polster beispielsweise an, dass der heutzutage oft kritisierte Unwillen von Kindern dagegen, alleine einzuschlafen, früher lebenswichtig für den Nachwuchs war. Das Kind brauchte den Schutz seiner Eltern gegen Gefahren - allein gelassen zu werden bedeutete Todesgefahr. Die Tatsache, dass unsere heutigen Kinderzimmer viel ungefährlicher sind, konnte sich in so kurzer Zeit nicht in unserer genetischen Prägung niederschlagen.
 
In 18 Kapiteln beschäftigt er sich mit verschiedenen Gebieten des kindlichen Verhaltens, das Schlafen ist dabei nur eines von zahlreichen Themen. Darüber hinaus werden auch Essverhalten, Trotz, Sauberwerden, Selbständigkeit und Fremdeln besprochen. Zu jedem Bereich erfahren wir Hintergründe aus der Evolutionsgeschichte, die das kindliche Verhalten verständlich machen.
 
Der Autor will dabei keine Patentrezepte zum Umgang mit dem Kind liefern. Ihm geht es darum, Kompromissmöglichkeiten aufzuzeigen zwischen kindlichen Erwartungen, die zu dem Leben des modernen Menschen nicht mehr passen, und den Ansprüchen eines Erwachsenen an sein Kind. Vor allem soll Eltern auch die Sorge wegen scheinbar negativer Eigenschaften ihrer Kinder genommen werden.
 
Dem Bestreben, Kinder in ihrem Verhalten besser zu verstehen anstatt sie als fehlerhaft zu betrachten können wir uns nur anschließen. Wohltuend ist auch der Pragmatismus, mit dem Herbert Renz-Polster die verschiedenen Themen erörtert und die möglichen Lösungswege, mit denen er sich beschäftigt. Die vielen Informationen über unsere Entwicklungsgeschichte und deren Auswirkungen sind sehr interessant und dürften Eltern viel Verunsicherung im Umgang mit ihren Kindern nehmen.
 
Weitere Informationen zum Buch und zum Autor sowie einige Auszüge finden Sie auf der Webseite kinder-verstehen.de.
 
 
Schlafen und Wachen
 
von William Sears, La Leche Liga International
 
Erhältlich bei der
La Leche Liga
Dr. William Sears, Kinderarzt und Professor für Kinderheilkunde, ist selbst Vater von sieben Kindern. Bei der Eröffnung seiner Kinderarztpraxis begann er sich mit Fragen über Kinder und Schlafen auseinanderzusetzen. Da ihm der simple Rat, Kinder nachts weinen zu lassen, damit sie lernen, allein einzuschlafen, missfiel, suchte er nach besseren Alternativen und zog dabei erfahrenen Mütter zu Rate.
 
William Sears distanziert sich deutlich von den üblichen Ansichten der Schlafexperten. Ihm geht es nicht darum, Kindern ein "angemessenes" Schlafverhalten anzuerziehen, sondern die Bedürfnisse eines Kindes zu verstehen und zu respektieren. Sein Ziel ist es, Eltern und Kindern zu einer Schlafharmonie zu verhelfen.
 
Der siebenfache Vater beschreibt sehr einfühlsam, wie wichtig eine liebevolle und intensive Betreuung für das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl eines Kindes ist. Die Methode, das Kind sich selbst zu überlassen und sich von ihm "nicht manipulieren zu lassen", mag oft zum Erfolg geführt haben, allerdings besteht die Gefahr, dass man sich von seinem Kind distanziert und das Gefühl für seine Bedürfnisse verliert. Will man sein Baby kennenlernen und ihm helfen, sich wohlzufühlen, sollte man ihm zuhören und auf sein Weinen reagieren, anstatt es zu ignorieren.
 
Dem Thema "Das Kind im Familienbett" wird in diesem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet. Viele Eltern haben Bedenken, ihr Kind mit ins Bett zu nehmen, denn es wird oft davon abgeraten und scheint bei uns nicht üblich zu sein. William Sears schildert die vielen Vorteile, die das gemeinsame Schlafen mit dem Kind bringen kann, und ist der Meinung, dass sich die nächtliche Nähe zu den Eltern positiv auf die Entwicklung eines Kindes auswirkt. Viele Schlafprobleme lassen sich durch das gemeinsame Schlafen mit dem Baby lösen oder erleichtern.
 
Weiterhin finden sich in diesem Buch Erkenntnisse über den Schlafrhythmus eines Babys, Informationen über die Wichtigkeit des Stillens, mögliche Zusammenhänge zwischen Schlaf und plötzlichem Kindstod und viele Tipps, wie man seinem Kind zum Schlaf verhelfen kann. Der Autor legt Wert darauf, dass man ein Baby in den Schlaf begleitet - eine Meinung, die den üblichen Ansichten über Kinder und Schlafen widerspricht.
 
Uns persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen, denn es bestätigt viele Erfahrungen, die wir bereits selbst mit unserer Tochter gemacht haben. Wir können es allen Eltern, die sich nicht sicher sind, ob man ein Baby zu sehr verwöhnen kann, nur wärmstens empfehlen.
 
 
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
 
von Jean Liedloff, Verlag C. H. Beck
 
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Jean Liedloff, die Autorin dieses Buches, verbrachte etwa zweieinhalb Jahre in Venezuela bei einem Stamm der Yequana-Indianer. Diese Menschen fielen ihr durch ein ausgesprochen fröhliches, ausgeglichenes Wesen auf, und so versuchte sie, die Grundlagen für ihr harmonisches Zusammenleben herauszufinden. Diese entdeckte sie, als sie beobachtete, wie sich die Yequana-Indianer gegenüber ihren Kindern verhalten.
 
Jean Liedloff fand heraus, dass dort ein Wissen um die natürlichen Bedürfnisse eines Kleinkindes existiert, das in unserer zivilisierten Welt längst nicht mehr bekannt ist. Ein Kind wird mit der Erwartung nach der ständigen Nähe der Mutter geboren. Die Geborgenheit und die Geräuschkulisse, die es im Mutterleib erfahren hat, setzen die Yequana-Mütter nach der Geburt fort, indem sie ihre Kinder ständig bei sich tragen und nachts bei sich schlafen lassen.
 
Von Geburt an begleitet das Baby seine Mutter überallhin, befindet sich dabei stets eng an ihrem Körper und erhält gleichzeitig dadurch, dass es nie allein ist, eine Vielzahl Anregungen. Auch nachts muss es auf Körperkontakt mit seiner Mutter nicht verzichten, wird gestillt, wann immer es das braucht, und fühlt sich in ihren Armen sicher.
 
Vielen Kindern in unserer zivilisierten Welt wird nur ein geringer Bruchteil dieser Nähe zu der Mutter gewährt. Jean Liedloff beschreibt sehr eindringlich, dass Babies auf der Neugeborenenstation mehr leiden, als man zunächst vermutet. Nach der Geburt werden sie allein in ein Bett gelegt und so einer Leere ausgeliefert, die für sie sehr beängstigend ist.
 
Auch das bei uns übliche Leben bietet einem Kind nicht die Geborgenheit, die es eigentlich braucht und erwartet. Im allgemeinen fordert unsere Gesellschaft von Babies, dass sie allein schlafen und sich so früh wie möglich selbst beruhigen können. Wie wichtig es für die Entwicklung eines Kindes ist, viel getragen zu werden, ist bei uns kaum bekannt. So liegen unsere Kleinen meist traditionell im eigenen Bett oder Kinderwagen.
 
In unserem täglichen Leben ist es sicher nicht immer möglich, ein Baby ununterbrochen bei sich zu tragen. Aber für viele Kinder würde es schon eine große Erleichterung bedeuten, wenn bei ihnen die Erkenntnisse von Jean Liedloff teilweise verwirklicht werden.
 
Bei unseren Vorfahren war es selbstverständlich, dass sich ein Kind ständig in der Nähe der Mutter befindet - verlor es sie aus den Augen, bedeutete das Lebensgefahr. Dieses Wissen um die kindlichen Bedürfnisse ist in unserer heutigen zivilisierten Welt verlorengegangen und wird in diesem Buch neu entdeckt.
 
 
Warum Babys weinen
 
von Aletha J. Solter, Deutscher Taschenbuch-Verlag
 
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"Babys sollen weinen dürfen" ist die provozierende Hauptaussage dieses Buches.
 
Weint ein Baby, versuchen die Eltern meist nach Kräften, das Kind zu beruhigen - mit Spielzeug, Schnuller, Ablenkungen und ähnlichem. Die amerikanische Entwicklungspsychologin Aletha J. Solter dagegen meint: "Hindert die Babys nicht am Weinen!" Wenn ein Kind weint, lässt es Emotionen wie Angst, Wut und Frustration heraus. Aufgestaute Gefühle, die sich nicht entladen können, belasten das Kind. Weinen befreit, erleichtert, entspannt, so dass die Kinder seelisch gesünder aufwachsen können.
 
Den Eltern kommt die Aufgabe zu, das Kind im Arm zu halten, während es weint, ihm Nähe und Geborgenheit zu vermitteln und ihm zuzuhören. Dabei ist es wichtig, dass auch sie in der Lage sind, sich von Emotionen zu befreien. Jedes Kapitel endet mit einer Übung, die Eltern helfen soll, eigene schmerzliche Gefühle durch Gespräche, Lachen oder Weinen zu lösen.
 
Kein Grundbedürfnis eines Babys ist falsch - Kinder wissen instinktiv, was sie brauchen. Missversteht man seine Bedürfnisse allerdings und gibt man ihm keine Gelegenheit, sich durch Weinen von Schmerz und Anspannung zu befreien, ist ein Baby oft nicht mehr in der Lage, seine Bedürfnisse richtig anzugeben.
 
Neben der Hauptaussage, dass man Kinder nicht daran hindern sollte zu weinen, finden sich in diesem Buch interessante Anregungen zum Thema Schlafen, Essen, Spielen und Erziehung.
 
Unerfahrene Eltern könnte dieses Buch allerdings verwirren. Beispielsweise warnt die Autorin vor dem Stillen zur Beruhigung, da Gefahr bestünde, das Kind zu überfüttern. Unsere Erfahrung hat uns allerdings gezeigt, dass Kinder im allgemeinen die Brust ablehnen, wenn sie keinen Hunger haben.
 
Deshalb würden wir dieses Buch eher Eltern empfehlen, die nicht mehr so schnell zu verunsichern sind.
 
 
Ein Baby will getragen sein
 
von Evelin Kirkilionis, Kösel-Verlag
 
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Die Humanethologin Evelin Kirkilionis beschäftigt sich seit 1985 mit dem Thema Tragen und erläutert in diesem Buch sehr anschaulich, warum es von Vorteil ist, Babies und Kleinkinder zu tragen.
 
In einem kurzen und interessanten Überblick beschreibt sie die Lebensweise unserer Vorfahren, die als Jäger und Sammler ständig unterwegs waren und ihre Kinder immer bei sich trugen. So kommt ein Baby mit der Erwartung nach viel körperlicher Nähe zur Welt und ängstigt sich, wenn es allein gelassen wird. Anatomische Gegebenheiten bei der Mutter und dem Baby sowie kindliche Reflexe lassen darauf schließen, dass der Säugling an das Getragenwerden angepasst ist.
 
Auch der kindlichen Hüfte kommt das Tragen entgegen. Evelin Kirkilionis veranschaulicht, wie auf diese Art der Hüftdysplasie, einer Fehlentwicklung der kindlichen Hüfte, vorgebeugt oder entgegengewirkt werden kann und klärt gleichzeitig über viele Vorurteile auf, die bei dem Thema Tragen zur Sprache kommen. So ist es beispielsweise keineswegs, wie oft geglaubt, schädlich für die Wirbelsäule eines Babys, wenn es getragen wird.
 
Ein Kind nimmt weiterhin viel mehr von seiner Umwelt wahr, wenn es sich nahe bei seiner Bezugsperson befindet und sie überallhin begleitet. Auch erhält es so den Körperkontakt, der für seine Entwicklung sehr wichtig ist. Kinder, die getragen werden, scheinen allgemein ruhiger und ausgeglichener zu sein und werden in ihrer Entwicklung optimal gefördert.
 
Im letzten Teil des Buches werden Tragehilfen vorgestellt und darüber informiert, worauf man beim Kauf achten sollte. Besonders das Tragetuch wird ausführlich beschrieben, und verschiedene Bindeweisen werden erklärt.
 
Ein schönes, interessantes Buch, das wir gern empfehlen.
 
 
Busi sagte Henriette
 
von Edith Seitz, edition buntehunde, Regensburg
 
Erhältlich bei
edition buntehunde
Wenn Henriette aufwachte, brauchte Mami bloß ihren Pulli hochschieben und ihr die Brust geben. Und schon ging das Geschmatze los! Stillen heißt das, weil die Babys dann immer so schön still werden!
 
Dieses sehr schöne Kinderbuch stellt uns nicht den üblichen Umgang mit Babies und Kleinkindern vor.
 
Aus der Sicht des großen Bruders Fabian wird erzählt, wie die kleine Schwester Henriette zur Welt kommt, im Tragetuch getragen und gestillt wird und nachts im Familienbett schläft. Auch das Stillen im Kleinkindalter wird als etwas ganz Natürliches beschrieben.
 
Das Buch vermittelt Kindern, wie schön und praktisch das Stillen ist und zeigt, dass zur Kindererziehung nicht unbedingt Kinderwagen, Gitterbett und Flasche gehören müssen. Die Autorin ist selbst Stillberaterin bei der La Leche Liga.
 
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© 2010 by Britta Nowak
 
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