Das Kind muss ins Bett!
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Tipps - Was tun, wenn Ihr Kind nicht einschläft?
 
Unsere persönlichen Erfahrungen
 
Unsere Tochter Iris war meistens eine relativ unkomplizierte Schläferin, auch wenn sie keinesfalls mit dem idealen Kind zu vergleichen ist. Dass wir nie nennenswerte Schlafprobleme mit ihr hatten, muss Glück sein, denn den üblichen Einschlaftipps zufolge ist uns so mancher Fehler unterlaufen.
 
Dass wir Iris mit zu uns ins Bett nahmen, war an sich noch kein schwerwiegender Fehler, halten doch zumindest einige Schlafforscher dieses Vorgehen für unbedenklich. Wir müssten uns allerdings die Frage stellen, wie lange solch ein Zustand andauern darf. Das Kind soll schließlich die Möglichkeit haben, durch das Schlafen im eigenen Bett mehr Selbständigkeit zu entwickeln.
 
Wenn unsere Tochter nachts schrie, wiegten wir sie in den Schlaf. Nur selten mussten wir sie mehrmals in der Nacht umhertragen, in den meisten Fällen ließ sich unser Baby auf diese Weise recht gut zum Schlafen bringen.
 
Dieses Vorgehen wird in den offiziellen Methoden nicht empfohlen. Man befürchtet, das Kind gewöhne sich daran und sei in Zukunft nur noch durch Herumtragen zum Schlafen zu bringen. Statt dessen solle man dem Kind gut zureden, jedoch ohne es aus seinem Bett zu nehmen.
 
Oft habe ich Iris abends in den Schlaf gestillt. Auch vom abendlichen Nuckeln, sei es an der Brust oder der Flasche, wird abgeraten, ansonsten könne das Baby bald dauerhaft auf diese Hilfe angewiesen sein. Durch abendliches Stillen war Iris allerdings oft innerhalb fünf Minuten zum Schlafen zu bringen - kein aufwändiges, von Experten konstruiertes Einschlafritual wird diese Leistung je erbringen können.
 
Als Neugeborenes habe ich Iris sehr oft auf meinem Bauch schlafen lassen, denn nur so ließ sie sich schnell und effektiv beruhigen. Davon wird in den professionellen Methoden nicht gesprochen. Wir vermuten jedoch, dass auch dieses Vorgehen eigentlich abgelehnt werden solle, damit ein Baby sich an diesen Luxus nicht zu schnell gewöhnt.
 
Iris schlief abends oft bereits auf dem Sofa ein. Das betrachten Experten als nicht optimal, da das Kind in seinem Bett einschlafen soll. Als wir diese Empfehlung lasen, war es jedoch schon zu spät. Dafür ist sie mittlerweile so selbständig geworden, dass sie sich von alleine zum Schlafen aufs Sofa legt, ohne dass der sonst nicht seltene Kampf um den Mittagsschlaf entbrennt.
 
Sanftes Rückenklopfen und -massieren war außerdem eine wirksame Einschlafhilfe. Allerdings haben wir auch mit diesem Vorgehen unser Kind der Gefahr ausgesetzt, dass es nie lernt, allein einzuschlafen. Unsere Experten raten allgemein davon ab, bei dem Kind zu bleiben, bis es eingeschlafen ist.
 
Hin und wieder gab es auch bei uns die Nächte, in der Iris trotz Geborgenheit im Familienbett quengelte. Diese Situationen waren nicht einfach, wenn ihr anscheinend nichts fehlte. So sahen wir einige wenige Male nur die Möglichkeit, sie für eine kurze Zeit ins Kinderzimmer auszuquartieren, damit wir selber die Möglichkeit hatten, durchzuatmen. Meistens hatte sie sich nach einigen Minuten beruhigt, manchmal schlief sie direkt im Kinderbett ein.
 
Seltsamerweise hat sie all die schlechten Angewohnheiten, mit denen sie durch unsere Fehler für alle Ewigkeit gebrandmarkt sein müsste, von alleine wieder verloren. Das Stillen in den Schlaf hat sie selbständig aufgegeben, und auf das Tragen und Schaukeln ist sie seit geraumer Zeit auch nicht mehr angewiesen.
 
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, als krampfhaft zu versuchen, ihm konventionelle Verhaltensweisen anzuerziehen. Warum sollen die erwähnten Bedürfnisse, mit denen ein Kind geboren wird, nicht normal sein?
 
Wenn das Kind gestillt oder umhergetragen werden musste, um einzuschlafen, haben wir es einfach getan. Wenn das Kind nicht durchschlief und nachts gestillt werden wollte, haben wir nicht versucht, ihm dieses abzugewöhnen.
 
Eines Tages schlief sie von ganz alleine durch, ohne dass wir sie mühsam dazu dressieren mussten. Wir waren zuversichtlich, dass sie mit zunehmendem Alter von sich aus immer weniger Hilfen brauchen würde, und so ist es auch gewesen.
 
Mit über einem Jahr schlief Iris noch nicht ganz alleine ein. Wenn wir sie abends ins Bett brachten, musste ich mich einige Minuten zu ihr legen, und wenn sie aufwachte und wir nicht bei ihr lagen, stand sie auf, um uns zu suchen, da sie offensichtlich Wert auf unsere Gesellschaft legte. Das fanden wir allerdings normal und sahen uns daher nicht veranlasst, ihr selbständiges Einschlafen anzuerziehen.
 
Ebensowenig sorgen wir uns um den Zeitpunkt, ab dem unsere Tochter endlich in einem eigenen Bett schlafen wird - eines Tages wird sie soweit sein.
 
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© 2003 by Britta Nowak
 
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