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Die Schlafphasen
Der Schlaf lässt sich in zwei Phasen unterteilen: den
aktiven (REM-) Schlaf und den Tiefschlaf (Non-REM-Schlaf).
REM ist eine Abkürzung für rapid eye movement. In dieser
Schlafphase finden die Träume statt. Sie ist durch eine
schnelle Bewegung der Augen gekennzeichnet. Der Non-REM-Schlaf
wird in vier Stufen unterteilt, wobei der Schlaf in der dritten
und vierten Stufe am tiefsten ist.
Wenn der Mensch einschläft, befindet er sich zunächst
im Non-REM-Schlaf. In dieser Tiefschlafphase tritt er bis in
die dritte und vierte Stufe ein. Nach etwa 90 bis 110 Minuten
wird der Schlaf wieder leichter, und die erste Periode des
REM-Schlafs beginnt. Diese dauert etwa zehn Minuten.
Daraufhin kehrt der Schlafende wieder in einen immer tieferen
Non-REM-Schlaf zurück. An diese Phase schließt sich
wieder der aktive Schlaf an. Im Verlauf der Nacht werden die
Phasen des aktiven Schlafs immer länger und erreichen mit
der Zeit eine Dauer von etwa einer Stunde. Gegen Ende des
Schlafs sind die Perioden des aktiven und des tiefen Schlafs
nahezu gleich.
Anhand von Versuchen konnte man feststellen, dass der REM-Schlaf
offensichtlich lebensnotwendig ist. Schlafforscher vermuten
darin eine geistige Übung. Je höher entwickelt ein
Lebewesen ist, desto besser ist der Teil des Gehirns
ausgebildet, der für den aktiven Schlaf zuständig ist.
Einige Schlafforscher stellten die Theorie auf, dass der
REM-Schlaf möglicherweise die Voraussetzung für die
Entwicklung des Gehirns sein könnte.
Der kindliche Schlaf
Man hat festgestellt, dass der Anteil an REM-Schlaf bei
jüngeren Lebewesen höher ist. Beim Fötus im
Frühstadium beträgt er nahezu 100 Prozent. Einige
Forscher vermuten, dass der aktive Schlaf eine Stimulierung von
innen darstellt, die die geistige Entwicklung fördert. So
kann auch das Sehsystem ausreichend ausgebildet werden, obwohl
es in der Gebärmutter kaum beansprucht wird.
Wenn das Kind heranwächst, erhält es immer mehr
Anregung für die Sinne von außen und benötigt so
immer weniger REM-Schlaf. Neugeborene verfügen über
einen Anteil von 50 Prozent aktiven Schlaf, bei Erwachsenen sind
es noch etwa 20 Prozent.
Im Gegensatz zu Erwachsenen, die nach dem Einschlafen sehr
schnell in den tiefen Schlaf eintreten, verbringen Babys
zunächst etwa 20 Minuten im aktiven Schlaf. In dieser
empfindlichen Periode wachen sie leicht wieder auf. Erst mit
zunehmendem Alter können sie vom wachen Zustand direkt in
einen tiefen Schlaf eintreten.
Die Schlafzyklen eines Babys sind, verglichen mit denen eines
Erwachsenen, kürzer. Ein Erwachsener erlebt nachts etwa
vier REM-Phasen, und die Phasen des tiefen Schlafs dauern
durchschnittlich 90 Minuten, während der kindliche Zyklus
nur eine knappe Stunde umfasst. Bei Babys treten in der Nacht
etwa doppelt soviele REM-Phasen auf, in denen sie erwachen
können. Das hat Vorteile für Überleben und
Entwicklung, denn der leichte Schlaf ermöglicht es einem
kleinen Kind, sein Bedürfnis wahrzunehmen und davon zu
erwachen.
Die meisten Neugeborenen schlafen nicht länger als drei bis
vier Stunden am Stück. Erst mit etwa vier Monaten beginnen
Babys, nachts etwas länger zu schlafen. Allerdings
können auch ältere Kinder noch öfter in der Nacht
aufwachen, etwa, wenn sie zahnen oder krank sind, oder Ereignisse
vom Tag verarbeiten.
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