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Wann muss das Kind ins Bett?
Trotz intensiver Suche ist es uns bisher nicht gelungen, jenen
geheimnisvollen Zeitpunkt zu finden, zu dem das Kind ins Bett
gebracht werden sollte.
"Punkt 18:00 muss das Kind ins Bett!" sind wir von
einem Freund belehrt worden. Wie äußern sich
Fachleute dazu? Ist es Schlafforschern gelungen, herauszufinden,
wann der optimale Zeitpunkt gekommen ist, ein Kind ins Bett zu
bringen?
Auch Experten scheinen sich nicht endgütig festzulegen.
Man solle das Kind zu einer realistischen Zeit ins Bett bringen,
heißt es, wobei der Begriff "realistische Zeit" leider
nicht näher definiert wird.
Genauere Information bietet da ein weitere Expertentipp, der
besagt, dass ein Kind nach 16:00 nicht mehr schlafen solle,
damit es auch müde sei, wenn man es abends ins Bett bringt.
Endlich eine Uhrzeit!
Die Frage nach dem perfekten Zeitpunkt, zu der ein Kind ins Bett
gehört, bleibt dennoch bestehen. Sollte es tatsächlich
möglich sein, dass wir genaueste Informationen darüber
erhalten, wie ein Babybett beschaffen sein muss, ob und wie
lange ein Kind im Bett der Eltern schlafen darf, wie lange man
Einschlafrituale zelebrieren sollte, aber keine Empfehlung
für eine Bettzeit bekommen?
Nachdem wir Eltern also alles bezüglich der
Schlafumgebung
des Kindes beachtet haben, stehen wir jetzt vor der schwierigen
Aufgabe, selbst zu entscheiden, wann wir unsere Kinder abends
hinlegen.
Eine ideale Zeit?
Selbstverständlich muss das Kind Punkt 18:00 ins Bett -
der geeignete Zeitpunkt, das Kind ins Bett zu bringen, kann je
nach Familie allerdings sehr verschieden sein. Es scheint
allgemein üblich zu sein, dass die Kinder bis
spätestens 20:00 im Bett liegen - generell scheinen Kinder
ab diesem Zeitpunkt ihren Schlaf zu brauchen, und die Eltern
können den weiteren Abend zu zweit genießen und
sich einen Film ansehen.
Es kann aber auch sinnvoll sein, wenn ein Kleinkind abends
eher spät ins Bett geht - so ist es noch wach, wenn sein
Vater von der Arbeit nach Hause kommt, und dieser hat noch die
Gelegenheit, sich mit seinem Nachwuchs zu beschäftigen.
Dementsprechend stehen manche Kleinen morgens einfach
später auf - beispielsweise auch, um möglichem
Trubel, wenn etwa ältere Geschwister sich für die
Schule fertig machen, aus dem Weg zu gehen.
Unsere Erfahrung
Ehrlich gesagt haben wir uns nie besondere Gedanken
darüber gemacht, wann wir unser Kind am besten ins Bett
bringen. Wir waren der Ansicht, dass ein Kind
normalerweise selbst in der Lage ist, einen Rhythmus zu
entwickeln, bei dem es genügend Schlaf findet.
Wir haben also keinen Plan mit sorgfältig ermittelten
Zeiten für das Schlafengehen aufgestellt, sondern
haben unser Kind einfach dann schlafen lassen, wenn es
müde war. Unsere Tochter hatte mit eineinhalb Jahren
tatsächlich einen sehr zuverlässigen
Schlaf-Wach-Rhythmus entwickelt.
Iris wachte morgens gegen acht Uhr auf. Mittags schlief sie
zwischen ein und zwei Stunden. Manchmal nickte sie im
späten Nachmittag gegen vier, fünf Uhr noch einmal
ein. Endgültig zu Bett ging sie zwischen zehn und elf Uhr
abends.
Vielleicht finden Sie diese späte Uhrzeit erschreckend.
Andere Eltern würden sagen, dass Kind müsse schon
seit fünf Stunden im Bett sein!
Wir waren allerdings zuversichtlich, dass unser Kind sich den
Schlaf, den es braucht, von alleine holt. Die
Zuverlässigkeit, mit der Iris zu ihren gewohnten Zeiten
schlief, und die Ausgeglichenheit, mit der sie sich
morgens präsentierte, waren für uns die
Bestätigung, dass unsere Tochter in nächster Zeit
nicht an Schlafmangel sterben wird.
Als Iris ab einem Alter von etwa zwei Jahren allmählich auf
den Mittagsschlaf verzichtete, ging sie dafür abends etwa ein
bis zwei Stunden früher ins Bett. Uns fiel außerdem auf,
dass sie im Sommer, wo es abends länger hell blieb, wieder
zu späteren Zeiten schlafen wollte.
Laut Expertenmeinung soll ein Kind nicht in der Lage sein, seine
Bettzeiten selbst zu bestimmen. Deshalb sei es darauf
angewiesen, von seinen Eltern ins Bett gebracht zu werden.
Bei Iris war das allerdings keineswegs der Fall. Wenn sie
müde genug war, legte sie sich sogar selbst hin oder
erzählte, dass sie schlafen will.
Entweder hatten wir mit unserer Tochter großes Glück,
oder Kinder sind meist doch in der Lage, selber ihre Bettzeiten
zu finden, wenn man ihnen Gelegenheit dazu gibt.
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