|
|
Schlafprobleme? und wie sie gelöst werden?
Am liebsten möchte ich kurz berichten, dass ich meine
jüngsten beiden von Geburt an bei mir im Bett hatte. Ich
habe sie nicht allein gelassen. Sie mussten nie schreien.
Ich habe sie nach Bedarf gestillt. Und sie haben praktisch von
Geburt an durchgeschlafen, von den ersten Tagen mal abgesehen,
an denen auch noch Stuhlgang nachts kam, so dass ich wickeln
musste. Sie haben nicht nach mir geschrien. Sie wussten, dass
ich immer in Körperkontakt zu ihnen war, bis sie so alt
waren, dass sie nach mir mit den Augen suchen konnten. Seitdem
liegt Julius, der Jüngste, auf dem Sofa. Ab und zu wacht er
auf, dann wird er gestillt und schläft weiter.
Natürlich gab es auch stressige Tage und Wochen, z.B. als
unsere Küche renoviert wurde, als die Frage anstand, ob
Paula noch weitergestillt werden sollte. Waren die Probleme
aber gelöst, war es immer wieder so friedlich, wie
beschrieben.
Mein Mann weiß gar nicht, wie nachts schreiende Babys sich
anhören. Wenn andere junge Väter davon berichten,
erzählt er es mir immer ganz mitleidvoll hinterher.
Im Gegensatz zu ihm, weiß ich, wie es ist. Mein
ältester Sohn, jetzt 15, schrie nachts, und monatelang
versorgte ich ihn liebevoll und wartete darauf, dass er
"durchschlafen" möge.
Woher kommt nur dieser verkrampfte Wunsch nach dem
"Durchschlafen"? Warum ist es vielen so wichtig,
dass Mütter so schnell wie möglich ihre Babys auch
körperlich von sich wegbekommen? Lassen wir doch einfach
Nähe zu. Es ist wie eine Liebesbeziehung - auch beim Baby
und der Mutter. Nach neun Monaten intimster Nähe kommen
eben noch ein paar Monate, eineinhalb Jahre ganz besonderer
Nähe.
Heute: Ich schlafe wunderbar, die ganze Nacht - und stille ab
und zu mal ein paar Minütchen. So sehe ich es.
Für andere sieht das ganz anders aus. "Was, das Kind
schläft nicht durch? Du kannst es nicht hinlegen und es
schläft allein ein? Du hast ja gar keine
Freiheiten!"
In der Tat, die Freiheit, mein Baby bei der Oma zu lassen, habe
ich nicht. Aber das kommt von allein, meine Große bleibt
seit diesem Sommer gern mit der Oma zum Schlafen allein. Und
tagsüber ist sie übrigens das selbständigste
Mädchen, das ich kenne. Selbstbewusst (ganz im Gegensatz
zu mir manchmal), so dass sie, seit sie zweieinhalb ist, allein
loszieht und sich Freunde zum Spielen sucht. Das sind meine
Freiheiten dann.
Beitrag von Julia Wehner am 02.10.2000.
Übersicht
Voriger Bericht
Nächster Bericht
Version zum Drucken
|
|
|